Wenn die Netzhaut des Auges erkrankt ist, gelangen Wirkstoffe, die über Salben, Tabletten oder Augentropfen verabreicht werden, oft nicht in ausreichender Konzentration ins Augeninnere.
Um schweren und häufig irreversiblen Sehverschlechterungen vorzubeugen, steht uns mit der intravitrealen operativen Medikamenteneingabe, kurz IVOM, eine Therapieform zur Verfügung, welche die Medikamente zielgenau dorthin bringt, wo sie benötigt werden: in den Glaskörper (Corpus vitreum) des Auges. Ein weiterer Vorteil dieses innovativen Verfahrens: Nebenwirkungen der Medikamente an anderen Organen werden dadurch deutlich reduziert.
Bei der IVOM kommen sogenannte Anti-VEGFs (Anti-Vascular Endothelian Growth Factor) und unterschiedlich lange wirksame Cortisonimplantate zum Einsatz. Die Wirkstoffe dieser Medikamente blockieren den Wachstumsfaktor und verschiedene Entzündungsfaktoren im Auge. So wird verhindert, dass sich unerwünschte neue Blutgefäße bilden. Diese Substanzen sorgen auch dafür, dass Schwellungen und Blutungen zurückgehen. Der Glaskörper fungiert bei dieser Therapie wie ein Depot und gibt den Wirkstoff über einen Zeitraum von mehreren Wochen an Netz- und Aderhaut ab. Dank der minimalinvasiven, zielgerichteten IVOM kann sich das erkrankte Netzhautgewebe wieder erholen.