Bei der perforierenden Keratoplastik, dem ältesten Verfahren zur Verpflanzung der Hornhaut, werden alle 5 Schichten der Hornhaut mit einem Rundmesser ausgeschnitten (daher perforierend) und anschließend ein Hornhauttransplantat, das alle 5 Schichten von einem Hornhautspender beinhaltet, in den „Defekt“ eingenäht.
Die „neue“ Hornhaut wird mit Nylonfäden, die ein hunderstel Millimeter dünn sind, eingenäht. Da das neue Gewebe sehr langsam einheilt, dürfen sich die Fäden nicht auflösen, denn sie verbleiben bis zu 18 Monate in der Hornhaut. Die Entfernung der Fäden ist jedoch nicht kompliziert und wird vom Chirurgen je nach Einheilungsprozess und Hornhautverkrümmung früher oder später unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
Aufgrund der weiter unten beschriebenen neueren Schichtverfahren der Hornhauttransplantation wird die perforierende Keratoplastik heutzutage seltener durchgeführt. In bestimmten Fällen, zB wenn die Transplantation einzelner Schichten nicht möglich ist, oder wenn sehr schwere Hornhauterkrankungen vorliegen, ist die perforierende Keratoplastik nach wie vor Mittel der Wahl.
Der Begriff DMEK (Descemet-Membran-Endothelial-Keratoplasty) steht für den isolierten Austausch der ca 30µm dünnen hinteren Hornhautschicht. Dieses Verfahren ist erst wenige Jahre alt, wird heute jedoch vorwiegend bei Erkranungen der Hornhautrückfläche durchgeführt. Mittlerweile ist die DMEK mit ca 70-80% Anteil das am häufigsten verwendete Transplantationverfahren in der Augenheilkunde.
Die Vorbereitung (Präparation), das Einbringen der sehr dünnen Schicht in das Auge und die exakte Positionierung des Transplantates im Auge des Patienten erfordern ein sehr hohes Können an den Chirurgen.
Der Vorteil der DMEK gegenüber der Transplantation aller Hornhautschichten ist die reduzierte Abstoßungsrate bei der Transplantation von weniger körperfremdem Material. Langzeitstudien zeigen bei einer Normalrisikokeratoplastik (Hornhauttransplantation) eine Abstoßungsrate von ca 20% über fünf Jahre. Bei der DMEK sinkt die Abstoßungsrate auf 2-5%. Dies bedeutet ein vierfach geringeres Abstoßungsrisiko! Des Weiteren ermöglicht die DMEK einen Zugang zum Augeninnern von nur 2mm zum Austausch der Hornhautinnenschicht. Dies bedeutet, dass man in der Regel keine Hornhautverkrümmung durch die Operation induziert und auch keine Naht zum Verschluss des Auges benötigt. Die Patienten können nach der Operation meist wieder ihre vorherige Brille benutzen.
Der Begriff DMEK (Descemet-Membran-Endothelial-Keratoplasty) steht für den isolierten Austausch der ca 30µm dünnen hinteren Hornhautschicht. Dieses Verfahren wird heute vorwiegend bei Erkrankungen der Hornhautrückfläche durchgeführt. Mittlerweile ist die DMEK mit ca. 70-80% Anteil das am häufigsten verwendete Transplantationverfahren in der Augenheilkunde.
Die Deep anterior lamellar Keratoplasty (DALK) kommt dann zum Einsatz, wenn Verformungen oder Vernarbungen des Hornhautstromas zu einem schlechten Sehen führen und z.B. durch die Anpassung von Kontaktlinsen kein besseren Sehen erreicht werden kann. Führte man vor einigen Jahren auch in diesen Fällen einen Austausch aller Hornhautschichten durch, wird heute, wenn möglich, versucht die hinterste Schicht der Hornhaut, die Descemetmembran mit den daraufliegenden Endothelzellen zu erhalten und mittels der DALK nur die vorderen vier Schichten der Hornhaut auszutauschen. Dieses neuere Verfahren erfordert die Trennung der Stromarückfläche von der Descemetmembran, was am Besten durch Einpressen von Luft in das Hornhautgewebe gelingt. Denn nur wenn wirklich keine Stromaanteile des Patienten mehr auf der Descemetmembran verbleiben ist der postoperative Sehschärfeanstieg optimal. Die injizierte Luft formt eine Blase und trennt Stromarückfläche von der Descemetmembran. Gelingt dieser sehr delikate Schritt, so kann anschließend das vernarbte oder verformte Hornhautgewebe mit feinen Instrumenten und Messern entfernt werden, während die Descemetmembran stehen bleibt. Anschließend wird Gewebe eines Hornhautspenders, bei dem wiederum nur die Descemetmembran entfernt wurde, mit sehr feinen Nähten über der patienteneigenen Descemetmebran eingenäht.
Der große Vorteil dieses Verfahrens gegenüber der perforierenden keratoplastik, also dem Austausch aller Hornhautschichten, ist das deutlich reduzierte Abstoßungsrisiko, da Hornhautabstoßungen v.a. die Hornhautrückfläche mit den auf der Descemetmembran liegenden Endothelzellen betreffen. Da bei der DALK jedoch die patienteneigene Descemetmembran mit den eigenen Endothelzellen erhalten bleibt, kann dort keine Abstoßungsreaktion auftreten. Ein entscheidender Vorteil. Allerdings kann es auch nach diesem Verfahren zu einer stärkeren Hornhautverkrümmung kommen, da das transplantierte Gewebe mit sehr dünnen Fäden eingenäht wird. Natürlich versucht der Chirurg die Hornhautverkrümmung so gering wie möglich zu halten, dies ist jedoch nicht immer möglich. Sollte eine Hornhautverkrümmung verbleiben, kann diese mit Brille oder Kontaktlinse ausgeglichen werden.
In den letzten Jahren hat sich die Quervernetzung (Crosslinking) der Hornhaut etabliert, um ein Fortschreiten der Hornhautvorwölbung beim Keratokonus aufzuhalten. Dieses operative Verfahren, welches in örtlicher Betäubung durchgeführt wird, beruht auf einer „Verklebung“ der Bindegewebsfasern im Hornhautgewebe (Hornhautstroma). Die Verklebung wird durch Applikation von Riboflavin (= Vitamin B2) in Tropfenform auf die Hornhaut und anschließender 30min Bestrahlung mit UV-Licht einer bestimmten Wellenlänge (365nm) induziert.
Ziel der Operation: Mit der verstärkten Quervernetzung wird die Wölbung der Hornhaut gefestigt, und eine weitere Vorwölbung verhindert. Die bisher eingetretene krankhafte Vorwölbung kann also nicht rückgängig gemacht werden, aber ein weiteres Fortschreiten kann meistens verhindert werden.