Der Grüne Star (medizinisch: Glaukom; im Volksmund: der „böse“ Star) umfasst Augenkrankheiten mit unterschiedlichen Ursachen. Sie schädigen die Sehnervenfasern und können unbehandelt im Extremfall zur Erblindung führen. Der individuell erhöhte Augendruck ist Hauptrisikofaktor, außerdem spielen neben dem Lebensalter die genetische Veranlagung, eine starke Kurz- oder Weitsichtigkeit sowie eine verminderte Durchblutung des Sehnervs eine Rolle. Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Migräne erhöhen das Risiko.
Der Augeninnendruck für ein gesundes Auge liegt bei Werten von 10 – 21 mmHg.
Im vorderen Augenabschnitt vor und direkt hinter der Pupille wird durch das Kammerwasser der Augeninnendruck aufrechterhalten. Im Ziliarkörper hinter der Pupille wird das Kammerwasser produziert und im Kammerwinkel am äußeren Rand vor der Iris wird es durch das Trabekelmaschenwerk über ein Kanalsystem in das Venensystem abgeleitet. Der Zu- und Abfluss im gesunden Auge ist in einem gut austarierten Gleichgewicht. Dieses Gleichgewicht ist bei der Mehrzahl an Glaukom erkrankten Augen durch einen erhöhten Abflusswiderstand gestört und führt zum hohen Druck im Auge.
Das Tückische am Glaukom ist der schleichende, teils sprunghafte und zumeist unbemerkte Verlauf. Die eingetretene und irreversible Schädigung des Sehnervs wird erst zu einem späten Zeitpunkt bemerkt. Die Sehminderung setzt zunächst an den Außengrenzen des Gesichtsfelds ein, im fortgeschrittenen Stadium ist auch das zentrale Sehen betroffen.
Die durch den Grünen Star verursachten Sehausfälle werden häufig erst wahrgenommen, wenn bereits erhebliche Schädigungen eingetreten sind. Regelmäßige Glaukom-Früherkennungsuntersuchungen ab dem 50. Lebensjahr sind daher zu empfehlen.